Fitzcarraldo in Sachrang – 4. und 5. Juli 2025
Mit einem Open Air-Kino würdigt das Bergsteigerdorf Sachrang am ersten Juli-Wochenende seinen wohl bekanntesten Sohn, den Filmregisseur und Autor Werner Herzog.
Programm
Einlass und Bewirtung durch die Kaiserblickstub’n jeweils ab 18.00 Uhr
Freitag, 4. Juli 2025
Der Regisseur Thomas von Steinaecker drehte mit „Radical Dreamer“ (2022) ein umfassendes Porträt von Werner Herzog. Zum ersten Mal gewährt Herzog einen filmischen Einblick in sein Leben, mit exklusivem Filmmaterial hinter den Kulissen, seltenem Archivmaterial und ausführlichen Interviews.
Offizieller Trailer: www.youtube.com/watch?v=jO8747GksTg
Samstag, 5. Juli 2025
In „Fitzcarraldo“ (1982) erzählt Werner Herzog die auf historischen Begebenheiten beruhende Geschichte des exzentrischen Abenteurers und Opernliebhabers Brian Sweeney Fitzgerald, alias „Fitzcarraldo“. Er träumt davon, in Iquitos im peruanischen Dschungel ein Opernhaus zu errichten und den italienischen Opernsänger Enrico Caruso zu engagieren. Zur Finanzierung des Baus kauft er das Erschließungsrecht für eine Kautschukplantage sowie einen alten Flussdampfer zum Transport des Kautschuks. Zuvor muss der Dampfer aber erst über einen Berg auf einen sonst nicht zugänglichen Flussabschnitt geschafft werden… Ein in jeder Hinsicht „irrer“ Film. Trailer: www.youtube.com/watch?v=xWeb7i8IjYs
Organisatorisches
Anmeldung
Das Wichtigste zuerst! Wer kommen will, sollte sich unbedingt vorab anmelden:
Sollte die Veranstaltung ausgebucht sein, werden wir nur registrierte Besucher einlassen.
Der Eintritt ist frei. Aber wir freuen uns über Spenden zur Deckung der Kosten.
Die Örtlichkeit
Jeweils drei Tage vor der Aufführung kündigen wir auf dieser Webseite die genaue Örtlichkeit an.
Parken
Am Skilift Kaiserblick gibt es Parkplätze. Sollten diese belegt sein, parken Sie bitte nicht in Sachrang im Ort, sondern am Wanderparkplatz Geigelstein (nördlicher Ortseingang; ca. 1 km zu Fuß).
Mitbringen
Unbedingt Klappstühle mitbringen, sowie eine Decke und warme Kleidung. Es gibt nur wenige Bierbänke.
Speis & Trank
Für Getränke und Fingerfood sorgt das Team der Kaiserblickstub’n. Die Bewirtung beginnt jeweils um 18 Uhr.
Veranstalter
Das Werner Herzog Open Air-Kino wird nicht von einem kommerziellen Veranstalter organisiert, sondern von zwei örtlichen Vereinen, „Lebendiges Sachrang e.V.“ und „Heimat- und Geschichtsverein Aschau im Chiemgau e.V.“.
Über Werner Herzog und das Bergsteigerdorf Sachrang
Wer an Sachrang denkt, denkt vor allem an den einzigartigen denkmalgeschützten Ortskern, die historische Figur des Müllner Peter, die Weitergabe der Musikkultur durch die Familie Schellenberger und die gelebte Tradition des Trachtenvereins D’Geiglstoana. Einmalig ist auch die lebendige Almwirtschaft inmitten des Naturschutzgebiets Geigelstein. Hier verbrachte der weltbekannte Filmregisseur und Autor Werner Herzog seine Kindheit und frühe Jugend. Während der Kriegsjahre hatte sich seine Mutter aus München mit ihm und seinen beiden Brüdern in Berg bei Sachrang zurückgezogen.
Aus dem engen Priental zog es Werner Herzog in die weite Welt. Seit über 50 Jahren sucht er sich seine Themen in den abgelegensten Winkeln der Erde. Insgesamt 78 Filme hat er bislang fertiggestellt, jüngst den Dokumentarfilm „Ghost Elephants" in Afrika. Derzeit dreht er in Irland den Spielfilm „Bucking Fastard".
Werner Herzogs Bedeutung reicht weit über die Welt des Films hinaus. Die Zeitschrift „Time“ zählte ihn 2009 zu den 100 einflussreichsten Personen der Welt. Im September 2025 wird dem bis heute unermüdlichen Regisseur bei den Filmfestspielen von Venedig der „Goldene Löwe" für sein Lebenswerk verliehen. Obwohl er seit langem in Los Angeles lebt, fehlt Sachrang in keinem biografischen Interview Herzogs. Für das Master-Interview zum Filmporträt "Radical Dreamer" anlässlich seines 80. Geburtstags im Jahr 2022 wünschte sich Werner Herzog die Oberkaseralm im Geigelsteingebiet.
Danksagung
Lilo Trappmann, Vorsitzende des Vereins Lebendiges Sachrang: „Ich möchte mich im Namen aller Cineasten und der Sachranger Bürger herzlichst bei Werner Herzog und Lucki Stipetić bedanken, dass wir eines ihrer Meisterwerke, „Fitzcarraldo", kostenfrei zeigen dürfen. Ebenso gebührt unser Dank Thomas von Steinaecker und Bernhard von Hülsen (3b-Produktion), die uns die kostenlose Vorführung von „Radical Dreamer“ ermöglichen. Wahre Größe erkennt man eben auch im Kleinen. Das ist ein Geschenk an das Priental.“
Prof. Natascha Mehler, Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau: „Wir freuen uns sehr mit diesem kleinen, aber hochkarätigen Open Air-Kino eine bislang wenig bekannte Facette Prientaler Kulturgeschichte zu vermitteln. Außerdem möchte ich mich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren herzlich bedanken.“
Uraufführung und Generalprobe
Im Januar 2025 hatte Lebendiges Sachrang e. V. im voll besetzten Erkersaal der „Alten Schule“ in Sachrang zahlreiche Freunde des Bergsteigerdorfs zu Besuch.
Der passionierte Outdoor-Sportler Till Gottbrath aus Huben/Sachrang stellte exclusiv bei unserem Verein die Erstfassung seines Vortrags
"TE ARAROA - 3000 Kilometer zu Fuß durch Neuseeland" in einer Wort-, Bild- Musik-Präsentation vor, noch bevor die Premiere zwei Wochen später in der Priental Halle in Aschau an den Start ging. Er nahm das faszinierte Publikum mit auf seinen sechsmonatigen Trekking-Trail 2023/2024 und ließ es teilhaben an seiner Motivation, seinen Begegnungen und den Höhen und Tiefen seiner Fern-Wanderung.
Die Vorsitzende, Lilo Trappmann, leitete den Abend mit folgenden Worten ein:
„Wissen weitergeben – Starke Gemeinschaften bilden – Das Besondere individuell gestalten"
Unter diesem Arbeits-Motto wertschätzt und kommuniziert unser Verein mit seinen Projekten seit 15 Jahren nicht nur das, was das Obere Priental an Natur- und Kulturerbe auszeichnet, sondern auch die Personen, die hier Unverzichtbares geleistet haben und leisten.
"Was Till für uns alle hier leistet – als Vorsitzender des Arbeitskreises Bergsteigerdorf Sachrang, als derjenige, der hiesige Steinadler beobachtet und darüber berichtet, als Vorstandsmitglied des Aschauer Drachenflieger-Vereins, wissen und schätzen wir alle. Worüber wir kaum Kenntnisse haben, ist, was Till außerhalb unserer Wahrnehmung erlebt. Und so wird es heute Abend ausschließlich um seine auto-biographischen Erlebniswelten gehen. Lieber Till, herzlichen Dank für dein Angebot. Wir sind gespannt, wie und wohin du uns mitnimmst.“
Bei der 15. Jahreshauptversammlung unseres Vereins am 5. Juni 2024 in der Kaiserblickstubn in Sachrang gab es auch die turnusmäßige Neuwahl unter der Leitung des 2. Bürgermeisters.
Eine Amts-Nachfolge und zwei Neuzugänge sind das Ergebnis. Wir danken herzlich dem ausgeschiedenen Kassier Bernd Ostenried, dessen Anregungen und Wissen uns sechs Jahre lang im Vorstand nachhaltig bereichert haben.
Und wir freuen uns auf Impuls gebendes Wirken der neuen Mitglieder im Leitungsteam. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen bringen ein: Dr. Brigitte Baretzky aus Sachrang als neue Schatzmeisterin und Dr. Andrea Kohl aus Aschau mit der Neubesetzung des Schriftführer-Amts. Der Sachranger Andreas Gruhle verstärkt das bestehende Beiräte-Team.
Einstimmig wiedergewählt wurden 1. und 2. Vorstand, Lilo Trappmann und Wast Pertl, und die bewährten Beiräte Monika Pfaffinger, Georg Antretter und Horst Trappmann.
Die Gewählten freuen sich über das in sie gesetzte Vertrauen und danken allen Bürgern, die ihren Einsatz für ein lebenswertes Sachrang unterstützen.
Sommergespräch über Sachrang – Fragen zu unseren Lebensräumen und ihren Nutzungen
Die Veranstaltung am 13.07.2023 hat motiviert und inspiriert. Unserer Einladung waren 35 Personen gefolgt, und so trafen sich in der voll besetzten Kaiserblickstubn zum zweistündigen Experten-Dialog mit Kreisbaumeister Rupert Seeholzer, amtierender Leiter der Bauverwaltung am LRA Rosenheim, die Bürgermeister Simon Frank und Monika Schmid, die Gemeinderäte Christine Parigger, Josef Hobelsberger und Sebastian Pertl, die Kulturreferentin Corinna Spieth-Hölzl sowie der Bauberater der Gemeinde Alois Juraschek. Dazu zahlreiche Vereinsvorstände und interessierte Bürger.
Der „virtuelle Dorfrundgang“ mit dem Gesprächsgast und den Moderatoren Georg Antretter und der Vereinsvorsitzenden brachte den Ist-Zustand im Dorf an ausgewählten Stationen und mögliche Perspektiven zur Sprache. Thema waren vor allem „Die Neukonzeption des Sachranger Hofs“ und das in Planung stehende „Großbau-Projekt Linner-Areal“. Aber auch allgemeine aktuelle Herausforderungen wurden thematisiert, wie z. B. „Notwendige städtebauliche Reaktionen auf den Klimawandel“, die Initiative „Baukultur-Region-Alpenvorland“ und „Nachverdichtung im Priental – Chance oder Gefahr?“
Das Instrument der „Bürgerbeteiligung“ zur Partizipation an Ortsbild - und Ortsentwicklung verändernden baulichen Maßnahmen fand große Beachtung.
Wir danken Rupert Seeholzer herzlich, dass er sich den aktuellen Sachranger Fragen gestellt und – wo möglich – Lösungsansätze angeregt hat.
„Den Kopf in den Sand stecken“ ist keine Option. Engagiert sein und miteinander sprechen, um die bestmöglichen und realisierbaren Lösungen für die Herausforderungen in unserem einmaligen Lebensraum zu finden, ist aus unserer Sicht unverzichtbar. Denn auch der Kreisbaumeister vermittelte die Zuversicht, dass mögliche Hindernisse bei Bauprojekten schon in der frühen Phase gelöst werden können, wenn die Kontakte mit den Entscheidungsträgern intensiv gepflegt werden. (Lilo Trappmann)
2021 - Das Naturschutzgebiet Geigelstein
feiert sein 30-jähriges Bestehen
Wir feiern mit!
Chronik im Jubiläums-Magazin MUH – 40. Ausgabe
BR Journalist Georg Antretter schreibt einen umfassenden Bericht zur Geschichte der Unterschutzstellung
Jubiläumsbroschüre „30 Jahre Naturschutzgebiet Geigelstein“
Hrsg. von den Gemeinden des Bergsteiger-Dörfer-Duos Sachrang und Schleching - Vorstand und Vereinsmitglieder bringen sich mit Ideen und Beiträgen ein
Sommergespräch
Der Expertendialog im Freien soll in großartiger Naturkulisse am Fuße des Naturschutzgebiets Geigelstein stattfinden. Die Organisatoren planen einen „Generationendialog“ zum Thema „Kulturlandschaft – Quo vadis?“
GESCHÜTZT-GEPFLEGT-GEACHTET lautet das Motto zum 30 jährigen Jubiläum des Naturschutzgebiets Geigelstein. Die Begriffe stehen für jahrzehntelange Emotionen und Aktivitäten der Akteure, denen das Gebiet rund um den Geigelstein so sehr am Herzen liegt. So wird der Blick erneut auf die Errungenschaft der Bürgerinitiative „Rettet den Geigelstein“ gelenkt, die durch die Ausweisung zum Schutzgebiet die Krönung ihres Engagements erfahren hat.
Die Pflege der Kulturlandschaft durch Almbauern, Senner, Forst, Institutionen und Ehrenamtliche geschieht mit viel Herzblut. Auch unser Verein trägt durch vielfältige Projekte dazu bei, die Wertschätzung des kulturellen Erbes im Bewusstsein der Bürger und Gäste zu verankern. Ihnen und allen Nutzern obliegt die Verpflichtung, das Geleistete zu achten und zu erhalten.
Ein Mittel dazu können die Grundsätze „Wissen weitergeben“ und „Sorge tragen für…“ sein, die Lebendiges Sachrang seit seiner Gründung durch aktives Mittun pflegt. In diesem Sinne haben wir gerne an der von den Gemeinden Aschau und Schleching herausgegebenen Jubiläumsbroschüre mitgewirkt. Folgender Textbeitrag thematisiert unser bürgerschaftliches Engagement für das Schutzgebiet:
Den Berg ins Dorf holen und im Bewusstsein der Menschen verankern: Seit langem rücken Bürger aus Sachrang den Geigelstein als lebendiges Element der alpinen Landschaftskultur in die Mitte ihres Lebens. Seit dem Jahr 2009 wird die Errungenschaft des Naturschutzgebietes Geigelstein in der Gemeinde mit zahlreichen Initiativen als Meilenstein und herausragendes Umweltprojekt gewürdigt. Ob über Ausstellungen und Naturerlebnis-Projekte für Kinder, mit Almmusik-Kultur und ausgesuchten Wanderungen oder auch durch die Mitgestaltung der Almabtriebsfeste, mit der Unterstützung der Sachranger Bergbauern bei der Almpflege sowie im Dialog mit Experten in der Serie „Kamingespräch“:
Für die Bürger von Sachrang ist „ihr“ Geigelstein mehr als „nur“ Kulisse.
Die Begeisterung für das Naturschutzgebiet wird von immer größeren Teilen der Bevölkerung getragen. So unterstrich der Verein „Lebendiges Sachrang e.V.“ mit der Initiative des Kunst- und Kulturprojektes „Die Alm ins Tal holen - Bayerische Almkultur hier und jetzt“ im Jahre 2010 besonders eindrucksvoll die Bedeutung des Geigelstein für das Dorf. „Wissen weitergeben“ – heute ist bewiesen, dass durch Impulse aus dem Dorf ebenso wesentliche wie nachhaltige Beiträge zur Wertschätzung der Sachranger Almwirtschaft geleistet worden sind.
Die Pflege des Brauchtums eines feierlichen Almabtriebs der Bergbauern wie auch die ökologische Bedeutung der Almen für das Leben im alpinen Raum wird heute von vielen Menschen aus einem neuen Blickwinkel wahrgenommen – und entsprechend geschätzt.